Metastasen
Im Gegensatz zu den hirneigenen Tumoren bilden bösartige Tumore im sonstigen Körper (Primärtumore) häufig Tochtergeschwülste (Metastasen) aus. Da es sich dabei um auf den ganzen Körper und nicht nur auf das Gehirn bezogene Erkrankungen handelt, ist bei der Behandlung dieser Erkrankungen der ganze Körper mit einzubeziehen.
Im Bereich des Gehirns zählen die Hirnmetastasen zu den am häufigsten auftretenden bösartigen Tumoren, die sich unter anderem durch Kopfschmerzen, neurologische Ausfallerscheinungen, Krampfanfälle und Wesensänderungen bemerkbar machen. Besonders häufig führt Lungenkrebs, Brustkrebs, Nierenzellkarzinom und bösartiges Melanom zu einer Metastasierung in das Gehirn.
Bei der Behandlung von Hirnmetastasen sind folgende Punkte zu beachten:
- Gesundheitszustand des Patienten
- Ausmaß des Primärtumors
- Anzahl der Absiedelungen in das Gehirn
- Anzahl von Absiedelungen im sonstigen Körper
Behandlungsmöglichkeiten
Als Behandlungsmöglichkeiten stehen an der Uniklinik Köln zusätzlich zu einer Chemotherapie und/oder Hormontherapie folgende Verfahren zur Verfügung:
- die neurochirurgische Tumorentfernung
- die stereotaktische Einzeitbestrahlung, z. B. mit dem CyberKnife
- die Ganzhirnbestrahlung
- zielgerichtete medikamentöse Therapie nach neuesten molekularen Erkenntnissen
Große, bereits mit Beschwerden verbundene, sowie oberflächlich gelegene Hirnmetastasen werden häufig operativ entfernt. Bei wenigen, tiefliegenden und/oder kleineren Tumoren kommt in der Regel eine stereotaktische Einzeitbestrahlung zur Anwendung. Hierfür steht mittlerweile das hochpräzise CyberKnife zur Verfügung. Die Ganzhirnbestrahlung wird bei zahlreichen Absiedelungen und teilweise in Ergänzung zur operativen Tumorentfernung durchgeführt.
Die Behandlung der Patienten erfolgt interdisziplinär auf der Grundlage von speziell auf den individuellen Patienten abgestimmten Therapiekonzepten, die in den onkologischen Tumorboards des Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) entwickelt werden.