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Endoskopische Verfahren in der Neurochirurgie
Die Endoskopische Neurochirurgie bietet häufig eine minimal-invasive Alternative zu offenen mikrochirurgischen Eingriffen. Durch die kleineren operativen Zugänge können Krankenhausaufenthalt und Dauer der Arbeitsunfähigkeit verkürzt werden. Bei der Endoskopie führt man ein sehr dünnes Rohr (Endoskop) in das Schädelinnere oder den Wirbelkanal ein, durch welches man mittels feiner Instrumente und mit Hilfe spezieller optischer Systeme schonend operiert. Das Operationsbild aus der Tiefe gelangt über ein Glasfaser-, Linsen- und Kamerasystem auf einen Monitor, sodass der Operateur zu jedem Zeitpunkt eine visuelle Kontrolle über das operative Geschehen hat
Das endoskopische Operationsspektrum ist zwischenzeitlich standardisiert und umfasst verschiedene Anwendungen:
1. Endoskopische Eingriffe im Gehirn
- An unserer Klinik werden folgende Eingriffe im Gehirn endoskopisch durchgeführt: ##Endoskopische Ventrikulozisternostomie bei Verschlusshydrozephalus
- Entfernung von Tumoren, besonders in den Hirnventrikeln
- „Fensterung“ von Zysten, zum Beispiel Arachnoidalzysten
- gegebenenfalls Entfernung von Blutungen und Abszessen
2. Endoskopisch geführte Operation von Hypophysentumoren
Hierbei müssen aufgrund der minimal-invasiven Technik bei dem üblichen Zugang durch die Nase die Nasenschleimhäute nicht mehr abgeschoben werden. Damit wird der Eingriff wesentlich schonender gestaltet und die postoperativen Beschwerden minimiert.
3. Endoskopische Behandlung von lumbalen Bandscheibenvorfällen
Mittlerweile gibt es Endoskope mit einem für die Bandscheibenchirurgie optimierten Durchmesser und speziellen Optiken, die es erlauben, über einen kleinen Hautschnitt (circa ein Zentimeter) den Spinalkanal präzise zu erreichen. In bestimmten Fällen ist eine rein endoskopische Operation des Bandscheibenvorfalles möglich. Insbesondere kann diese Technik bei Bandscheibenvorfällen angewandt werden, die nicht mittig, sondern an der Seite des Spinalkanals liegen.
Hierbei wird in Bauchlage oder Seitenlage entweder in Vollnarkose oder Lokalanästhesie (individuell nach Rücksprache mit dem Patienten und je nach genauer Diagnose) durch einen feinen Hautschnitt ein dünnes, mit einer Optik versehenes Endoskop in den Spinalkanal vorgeschoben und über dieses der Bandscheibenvorfall mit eigens hierfür entwickelten Instrumenten mobilisiert und entfernt. Der Zugang zum Bandscheibenvorfall erfolgt seitlich durch eine natürliche Lücke zwischen den zwei Wirbelkörpern über den sogenannten transforaminalen Zugang.
Diese Operationsmethode ist besonders schonend und der stationäre Aufenthalt ist kürzer, er beträgt im Schnitt nur zwei bis vier Tage. Die Mobilisierung mit dem Physiotherapeuten kann sofort postoperativ erfolgen. Der Vorteil dieser Methode ist das geringe Trauma in den Weichteilen und dementsprechend geringer postoperativer Schmerz.
Die endoskopische Entfernung des Bandscheibenvorfalles kann leider nicht in allen Fällen durchgeführt werden, zum Beispiel beim Vorliegen ausgeprägter Verschleißerscheinungen im Bereich der Wirbelsäule. Bezüglich einer offenen mikrochirurgischen Bandscheibenoperation versus endoskopischer Behandlung wird jeder Patient individuell beraten und die jeweilige Operationsindikation präzise gestellt.